Der Kupferbau ist von 3 Hippies besetzt der SWR interwiewt sie: Jaaaa, also wir sind gegen die Studiengebühren und überhaupt gegen alles. Na toll.
Und was machen die anderen Studenten? Einige gehen auf die Straße und brüllen: Bildung, für alle, und zwar umsonst! Auf einem Plakat steht: Mein Freier bezahlt meine Studiengebühren. Nach ner Stunde Gebrüll spricht der Sprecher der Demo in den Lautsprecher: Wir haben den Kupferbau geräumt. Das wars also? Ein paar Hundert Studenten laufen ne Stunde durch die Altstadt und stellen sich kurz vor die neue Aula und das wars?
Ich frag mich immer, was das ganze Demonstrieren soll. Als ich mir die Demo angeschaut hab, fand ich’s toll und bin auch npaar Meter mitgelaufen und hab mit gebrüllt. Dann kam ich mir aber blöd vor: Was soll das ganze Geschrei eigentlich? Ich mein, gut, wenn jeder, wirklich JEDER Student mitmachen würde, ja dann wärs ja effektiv, aber so….
Leider gibt’s einige Studenten, denen die Studiengebühren eigentlich Wurscht sind: Wie zum Beispiel wir Luxemburger: Wir haben ja genug Geld in der Tasche. Was soll das? sagt einer zu mir: So viel Geld ist es ja nicht! Die sollen doch jetzt nicht deswegen so viel Krawall machen. Ich war empört. Wie konnte er nur so etwas aussprechen. Wie kann er nur so etwas sagen. Auch ich hab kein Problem mit den Gebühren, ich könnte sogar das dreifache bezahlen, es wär kein Problem. Doch wie ist es mit meinen Kommilitonen, die sich Abends in ner schmuddeligen Disco abschuften müssen, um das alles zu bezahlen? Wie ist es mit der alleinerziehenden Mutter, die endlich mal nen ordentlichen Abschluss machen will? Nicht jeder hat großzügige Eltern.
Ich hab eigentlich nur etwas gegen Geschrei. Ich mein, was sie sagen wollen, die ‚Schreier’,…damit bin ich einverstanden. Und zwar absolut damit einverstanden. Ich mein, für Bildung soll viel mehr vom Staat investiert werden.
Ich bin aber der Ansicht, dass das durch Demonstrieren und Besetzen von Hörsälen nicht erreicht wird. Auf jeden Fall nicht wenn mehr als die Hälfte der Studenten lieber in das Seminar gehen oder zu Hause rumgammeln, anstatt mitzumachen. Ich zähle mich da dazu.
Ist ja klar….um uns geht’s ja eigentlich nicht…nur um die ‚armen Studenten’….ja klar, find ich es nicht gut, dass die die Gebühren nur schwer oder überhaupt nicht zahlen können, aber na ja…….was solls….mein Studienplatz ist ja garantiert. Egoistisch, ja, so sind sie, die reichen Studenten. Vielleicht auch noch faul. Das könnte hinhauen.
Doch eigentlich will ich das aber nicht sein. Solidarität ist gefragt. Ja. Brüllen will ich trotzdem nicht. Es ist noch nicht viel mit Gebrüll geklärt worden. Was kann man machen?
Auf jeden Fall soll man in diesen Situationen nicht feige sein. Just do it! Schreib ein Pamphlet, mach Leute drauf aufmerksam, die nichts davon wissen! Das ist dann meine Art, Solidarität zu zeigen. Do it your own way, do it!
ATTEMPTO, Ich wage es, ist Leitspruch meiner Universität. Also liebe Studierenden, wagen sie’s!